Nachstehend geben wir Ihnen einen kleinen Einblick in die technischen und fachlichen Besonderheiten von Leder
Wie wird Echtes Leder hergestellt?
Gerben
Leder entsteht aus einer rohen Tierhaut, die mit Ihrer Faserstruktur durch die "Gerbung" haltbar gemacht wird. Erst durch diesen aufwendigen Verwandlungsprozess wird der Werkstoff gegen Verwesung und Verhärtung geschützt.
Die Tierhaut lässt sich mit verschiedenen Gerbverfahren im Rohleder (crust) verwandeln
1. Vegetabil- oder Pflanzengerbung
durch den Einsatz von pflanzlichen Mitteln wie Rinde, Hölzer, Wurzeln, Blätter und ähnliches.
2. Mineralische Gerbung
die weit verbreitetste Gerbmethode mit Metallsalzen
3. Sämischgerbung durch den Einsatz von tierischen Fettsubstanzen wie Fischtran
Besonders weich, wird häufig zu Fenster- oder Putzleder verarbeitet
4. Synthetische Gerbung durch den Einsatz von verschiedenen chemischen Substanzen
Zurichtung
Mit weiteren unterschiedlichen mechanischen und chemischen Behandlungen wird das Leder veredelt und bekommt sein endgültiges Aussehen. Ob das Leder matt, glänzend, glatt, rau oder genarbt aussehen soll, wird in diesem Prozess festgelegt.
Die fertigen Leder lassen sich nach ihrer Verarbeitungsoberfläche in zwei Hauptgruppen Narbenleder (Hautoberseite) Spaltleder sowie in weitere Untergruppe einteilen. Jede Haut hat ein typisches Erscheinungsbild. In der Fachsprache bekannt als Narbenbild, dessen Charakter durch Anordnung der Haarwurzelkanäle, der Poren und der Hautstruktur zugeordnet wird. Diese Oberseite der Haut ist die hochwertigere und die größte Gruppe der gefertigten Lederarten. Häufig wird dieses Narbenleder auch als Glattleder bezeichnet. Durch die feinen und dichten Hautfasern ist diese besonders widerstandsfähig. Die untere gespaltene Schicht (Fleischseite) wird als Spaltleder bezeichnet und entsteht durch das Abtrennen von der Narbenschicht. Je nach Tierart (Ziege, Schaf, Rind, Büffel) ist die Lederhaut unterschiedlich stark (1,0 bis 7,00 mm) aus dem 1 bis 3 Schichten an Lederhaut gespaltet werden. Das Spaltleder ist auf beiden Außenflächen rau und von Natur aus nicht so fest, da die Fasern weniger dicht und fein verflochten sind.
Die von uns verwendeten Lederarten
Rind-Nappa-Leder
Das mineralisch gegerbte, vollnarbige Nappaleder (unveränderte Narbenstruktur aus Oberhaut) vom Rind ist besonders weich, glatt und geschmeidig. Das Leder wurde nach der Fassfärbung mit weiteren leichten Pigmentschichten versiegelt und kann in allen möglichen Farben zugerichtet werden. Gleichzeitig bleibt die Oberfläche vor Nässe und Schmutz geschützt.
Ein langlebiges Leder mit sehr angenehmer und weicher Haptik in brillanten Farben.
Pflege: Durch regelmäßige Behandlung kann die Schönheit und die Lebensdauer lange erhalten bleiben. Das Nappa- Leder empfehlen wir mit einem Tuch und einer milden Seife (ohne das Leder zu Durchfeuchten) an der Oberfläche zu reinigen. Nach dem Trocknen sollte das Leder mit einer Ledercreme oder mit farbloser Schuhcreme gepflegt und anschließend mit weichem Tuch poliert werden. Dadurch schützen Sie das Leder vor Austrocknung und verleihen ihm neuen Glanz.
Geöltes Büffel-Leder
Die von der Oberhaut verwendete Narbenseite der Lederschicht wird nach der Trommelfärbung leicht angeschliffen. Dabei wird drauf geachtet, dass das Narbenbild sichtbar bleibt. Durch diesen Prozess wird eine samtweiche Oberfläche erreicht. Im Anschluss wird durch verschiedene Arbeitsschritte das Leder mit Öl sowie Wachs behandelt und anschließend poliert. Durch diese besondere und aufwendige Zurichtung entsteht eine einzigartige Optik und Haptik.
Ein naturbelassenes, dickes und strapazierfähiges Leder
Abrieb/Abfärben:
Vermeiden Sie am Anfang Kontakt mit hellen Flächen (Textilien u.ä.), da das offenporige Leder anfänglich abfärben kann, bis sich eine Schutzschicht (Patina) gebildet hat.
Pflege: Bei diesem offenporigen Leder bildet sich durch den täglichen Gebrauch eine Patina, die gleichzeitig als eine Schutzschicht dient. Das Leder wird durch die Patina dunkler und bekommt einen natürlichen Glanz, das aussieht wie ein altes Souvenir von den Großeltern. Verschmutzte Flächen können mit einer Kreppbürste oder Veloursradierer entfernt werden. Gleichzeitig wird das Leder erneut angeraut und die Fasern aufgerichtet. Mit einem leicht angefeuchteten Lappen können sich die Verschmutzungen reinigen lassen. Dabei den Lappen mit kreisförmigen Bewegungen und einer milden Seife erst an einer kleinen verdeckten Stelle ausprobieren und langsam trocknen lassen.
Vollnarbiges-Rind-Leder
Das mineralisch gegerbte, vollnarbige Rindleder ist besonders weich und geschmeidig. In einem Fass wird das Leder intensiv durchgefärbt. Durch das Millen (Trockenwalzen in einer Trommel) werden die Hautfasern gelockert. Die Lederhäute werden wie in einer Waschmaschine mit geregelter Temperatur mehrere Stunden gewälzt. Durch diese mechanische Zurichtung entsteht ein sehr schönes vollnarbiges Relief auf der Oberhaut und die eindrucksvolle Haptik. Dabei bleiben die Poren der Haut offen und das Leder griffig.
Pflege: Auch hier gilt, dass durch die regelmäßige Behandlung die Schönheit und die Lebensdauer dieses Leders lange erhalten bleiben kann. Das offenporige Rind-Leder kann mit einem leicht feuchten Tuch und einer milden Seife (ohne das Leder zu Durchfeuchten) an der Oberfläche gereinigt werden. Nach dem Trocknen sollte das Leder mit einer farblosen Ledercreme oder Schuhcreme gepflegt und anschließend mit weichem Tuch poliert werden. Dadurch schützen das Leder vor Austrocknung und verleihen es neuen Glanz.
Rind-Soft-Leder
Diese sehr geschmeidige und weiche Lederhaut von mittelgroßen Rindern wird mineralisch gegerbt und im Fass gefärbt. Im Anschluss wird eine hauch dünne Schicht aufgetragen. Die Oberfläche mit den Poren bleibt offen wodurch das Leder sehr weich bleibt und diese charmante Haptik bekommt. Gleichzeitig ist das Leder am Anfang gegen Schmutz und Nässe anfällig. Daher sollte starkes Kontakt mit Wasser und Schmutz vermieden werden bis sich eine Patina gebildet hat.
Mit einer Lederstärke von nur 0,6-0,8mm ist dieses Leder sehr gut geeignet um dünne Lederwaren herzustellen.
Pflege: Das offenporige Leder kann mit einem leicht feuchten Tuch und einer milden Seife (ohne das Leder zu Durchfeuchten) an der Oberfläche gereinigt werden. Nach dem Trocknen sollte das Leder mit einer farblosen Ledercreme oder Schuhcreme gepflegt und anschließend mit weichem Tuch poliert werden. Dadurch schützen das Leder vor Austrocknung und verleihen es neuen Glanz. Probieren das ein einer kleinen verdeckten Fläche bevor Sie größere Flächen bearbeiten um unerwünschte Flecken zu vermeiden.
Vintage Rind-Leder
Durch mehrmalige manuell durchgeführten Bearbeitungsprozesse wird diese besondere Used-Look Optik erreicht. Das Vollrindleder wird nach einer Semi-Vegetabilen Gerbung von der Narbenseite leicht angeschliffen und im Fass gefärbt. Nach Trocknung erfolgt eine leichte Deckschicht. Unter einer Walze die Druck und Hitze erzeugt wird das Leder einem Öl und Wachsbad unterzogen. Durch die Hitze und in Nachbearbeitung in einer Trommel entsteht dieser Vintage-Look.
Ein Kraftvolles Rindleder mit hell und dunklen Farbschattierungen im Used-Look Optik.
Abrieb/Abfärben: Vermeiden Sie am Anfang Kontakt mit hellen Flächen (Textilien u.ä.), da das offenporige Leder anfänglich abfärben kann, bis sich eine Schutzschicht (Patina) gebildet hat.
Pflege: Bei diesem Leder bildet sich durch den täglichen Gebrauch eine Patina, die gleichzeitig als eine Schutzschicht dient. Das Leder wird durch die Patina dunkler und bekommt einen natürlichen Glanz, das aussieht wie ein altes Souvenir von den Großeltern. Verschmutzte Oberflächen (Narbenseite) können mit einem leicht angefeuchteten Lappen und einer milden Seife entfernt werden. Die verkratzte Oberfläche lässt sich durch ein starkes reiben mit einem Tuch reduzieren bis eliminieren. Das reiben erzeugt Hitze und sorgt dafür, dass das weicher wird und an der Oberfläche kommt wodurch erneut die homogene Fläche entsteht.